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Geschichte

1.Kantonales in Visp 1931 Chronik 1931 – 2006

Über das Vereinsleben unserer Trommler und Pfeifer aus früheren Jahren sind nur spärliche Nachrichten zu uns gekommen. Die mündliche Überlieferung weiss uns Manches zu berichten; es lässt jedoch vielfach an Genauigkeit zu wünschen übrig. Mit Sicherheit ist anzunehmen, dass die Rarner das Trommelspiel seit alters her pflegten, wenn auch über ein geordnetes Vereinsleben wenig zu erfahren ist.

In den Kriegswirren des letzten Jahrhunderts waren es die Trommler, die die Scharen der Wehrmänner zusammenriefen und mit ihnen in den Kampf zogen. Ende des letzten Jahrhunderts besass Raron einen Militärtrommler, und zwar in der Person des Johann Imboden, genannt «z’Tamborli», der bei der Gründung des Oberwalliser Verbandes noch mit dabei gewesen ist, und der wohl während mehr als 50 Jahren an Fronleichnam die Trommel schlug und die Herrgottstagsprozession mit seinem Spiel anführte. Fronleichnam war überhaupt der Tag, der all die Trommler und Pfeifer immer wieder zusammenführte, um dem Herrgott mit wuchtigem Spiel die Ehre zu erweisen. Morgens nach 2.00 Uhr früh wurde in St. German und nach 4.00 Uhr in Raron zur Tagwacht aufgespielt. Ein Brauch der noch heute vom Verein gepflegt wird.

Als zur Gründung eines kantonalen Musikverbandes in Siders eingeladen wurde, beteiligten sich Raron-St.German mit einer Delegation an diesem Anlass. Raron-St. German war wiederum dabei, als der Oberwalliser Tambouren- und Pfeiferverband anno 1931 gegründet wurde. der Verein stellte in der Person von Josef Salzgeber aus St. German den ersten Verbandskassier. Am 27. Mai 1934 hatte Raron die Ehre, das 2. Oberwalliser Verbandsfest durchzuführen. Leider trat in den Kriegsjahren ein Stillstand ein, der den Besuch der Verbandsfeste 1943, 1945 und 1946 verunmöglichte.

Auf Initiative Adolf Imbodens wurde der Verein im Frühjahr 1947 zu neuem Leben erweckt, und im gleichen Jahre marschierte die Sektion Raron-St. German zum Oberwalliser Fest in Ackersand/Stalden auf. Man ging Zielbewusst vor: Nachwuchs wurde rekrutiert, die Beschaffung eines eigenen Banners angestrebt und Statuten wurden erlassen. Im Jahre 1948 wurde ein neues Banner gekauft und im gleichen Jahre eingeweiht.

Der Verein bemühte sich jeweils, an allen kirchlichen und weltlichen Festen im Dorf mitzuwirken und nahm auch regelmässig an den Oberwallisern Verbandsfesten teil.

So konnte der Verein am 27. Mai 1962 zum 2. Male das Verbandsfest durchführen. Das gut organisierte Fest unter der Leitung von Imboden Adolf, und unter Mithilfe der ganzen Dorfbevölkerung, brachte den gewünschten Erfolg. Das Jahr 1967 brachte wieder einen Höhenpunkt im Vereinsleben der Heidenbieler. Am 21. Mai konnte eine neue Fahne und eine Uniform eingeweiht werden. Mit der neuen Uniform, eine schwarze Hose rotem Wams und Weibelhut, nahm man auf Einladung der Gemeindeverwaltung Raron im Jahre 1969 an einer Jubiläumsfeier in Uznach teil. Zwei Tage, die als Vereinsausflug noch bei allen Beteiligten in bester Erinnerung sind.

Nach 1974 in Visp, nahm der Verein Raron-St. German 1978 zum ersten Mal ausserhalb des Kantons an einem Eidgenössischen Tambouren- und Pfeiferfest teil. Mit 11 anderen Sektionen des Oberwallis fuhr man mit einem Extrazug nach Wil (SG). Das Jahr 1979 bescherte dem Verein einen weiteren Höhepunkt.

Am 4. März fand in Raron die ordentliche DV des Verbandes statt und am 27. Mai konnte zum dritten Mal das Oberwalliser Verbandsfest, diesmal mit den Wettkämpfen, durchgeführt werden.

Als OK-Präsident stand wiederum Imboden Adolf dem Verein zur Verfügung, und mit der Unterstützung der ganzen Dorfschaft ging ein gutgelungenes und prächtiges Fest über die Bühne. Mit viel Zuversicht konnte der Verein im August 1981 sein 50jähriges Bestehen feiern, da ihm sehr viele junge Kräfte zur Verfügung standen und auch heute noch mitmachen. In den folgenden Jahren wurden jeweils die Oberwalliser- und Bezirksfeste besucht.

Dank allseitiger grosser Unterstützung konnten die Heidenbieler im Jahre 1985 eine neuen Uniform (Offiziersuniform des Schweizerregimentes 1812) einweihen. Neu eingekleidet nahm man in den darauf folgenden Jahren an den Eidgenössischen Tambouren- und Pfeiferfesten teil. 1986 in Burgdorf, 1990 in Naters, 1994 in Gossau und 1998 in Solothurn, 2002 in Sierre und 2006 in Basel. Sechs Feste, die jedem Beteiligten wohl noch heute in bester Erinnerung sind.

Im Jahre 1993 entschieden sich die Heidenbieler ein neues Banner anzuschaffen. Am 29./30. Mai 1993 konnte der Verein bei herrlichem Wetter das neue Banner präsentieren und einweihen. Treu um die neue Fahne geschart, organisierten die Heidenbieler im Jahre 1998 das 34. Bezirks Tambouren- und Pfeiferfest und weihten anlässlich dieses Festes, dank grosszügigen Spendern und Gönnern, neue Instrumente ein.

Am 22.-24. Juni 2001 konnten die Heidenbieler unter der Leitung von Bregy Rolf das Oberwalliser Tambouren- und Pfeiferfest organisieren. Mit einem attraktiven Freitag- und Samstagprogramm konnten sich die Heidenbieler über mangelnde Festbesucher wahrlich nicht beklagen. Der Sonntag stand dann im Zeichen des traditionellen Oberwalliser Tambouren- und Pfeiferfestes. Der sonnige Tag begann mit der Feldmesse auf dem Burghügel, gefolgt vom Jubiläumsmarsch in drei Grossformation Richtung Dorfplatz. Nach dem wohlverdienten Apero begaben sich die Musikanten an den Start des Umzuges. Unter strahlender Sonne war der Umzug allen Zuschauern einen Schmaus für Aug und Ohr.

Die Jahre 2002 bis 2005 waren geprägt von viel Bauarbeit, Fleiss und Schweiss. In mühsamer Fronarbeit errichteten Mitglieder und Freunde des Vereins im Turtig das neue Vereinlokal, und mit dessen feierlichen Einweihung des Lokals im Jahre 2005, ging der langersehnte Wunsch nach einem eigenen Vereinslokal für die Heidenbieler endlich in Erfüllung.

Die Teilnahme am Eidgenössischen Tambouren- und Pfeiferfest 2006 in Basel war der erste Höhepunkt im aktuellen Vereinsjahr. Ein Jubiläumsjahr, welches anfangs September im 42. Bezirksfest Westlich Raron und zugleich dem Fest zum 75-jährigen Jubiläum ein zweites Highlight fand!

Der Tambouren- und Pfeiferverein «Heidenbiel» blickt zurück auf eine bewegte Vergangenheit und er blickt zugleich optimistisch in die Zukunft. Möge die Tradition der Ahnenmusik in Raron und St. German noch lange gepflegt und erfolgreich weitergeführt werden!

Somit kann man nur sagen:Vorwärts Marsch